Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Musikkapelle immer weiter und merkte, dass der rege Zuwachs an Jungmusikern durch ein Orchester allein nicht mehr zu bewältigen ist. So entstand auf Initiative von Oliver Hummel im Jahre 1998 das Jugendblasorchester Gelchsheim, welches die Jungmusikerinnen und Jungmusiker bereits vor dem Eintreten in die Musikkapelle an das Spielen in einem Orchester gewöhnen und ihnen erste Einblicke in Orchesterliteratur gewähren soll.

Doch auch in der Musikkapelle gab es Veränderungen. Im September 2000 wurde die Stelle des Dirigenten vakant und es musste nach einem Nachfolger von Roland Schiffert gesucht werden.

In Dirk Wachtler fand man einen ausgebildeten Musiker, der als Berufsmusiker beim Heeresmusikkorps 12 in Veitshöchheim spielte und bereits einige Erfahrung in der Leitung von Kapellen hatte. Unter der Leitung des neuen Dirigenten wurden neue Musikerinnen und Musiker in die Kapelle eingebaut und zu einer Einheit geformt. Dies konnte man auch deutlich bei den Auftritten sowie den Frühjahrskonzerten hören.



Frühjahrskonzert der Musikkapelle am 31. März 2001

Nachdem Dirk Wachtler aus beruflichen Gründen, durch eine Versetzung in das Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr nach Hilden, das Amt des Dirigenten nach nur eineinhalb Jahren wieder aufgeben musste, stand die Musikkapelle wieder vor dem Problem der Dirigentensuche.

Doch diese Suche dauerte nicht lange an, denn der damals zweite Dirigent Björn Hartmann erklärte sich bereit, die Leitung der Musikkapelle zu übernehmen. So kam es, dass das Frühjahrskonzert am 27. März 2002 der letzte Auftritt von Dirk Wachtler und der erste Auftritt von Björn Hartmann war.

Ebenfalls im Jahre 2002 bildete sich neben dem Jugendblasorchester Gelchsheim ein drittes Orchester unter der Leitung von Christian Roth, nämlich die "Kleinen Künstler". Dies kam, da das Niveau des Jugendblasorchesters so weit angestiegen war, dass es für die ganz "Kleinen" zu hoch war und man ihnen ebenfalls die Möglichkeit geben wollte, bereits in frühen Jahren in einem Orchester spielen zu können.



Übergabe des Dirigentsstabs nach dem Frühjahrskonzert
am 27. März 2002
v. l.: Björn Hartmann, Dirk Wachtler, Christoph Wülk


Die Liebe zur Musik fand Alfons Leimig schon in jungen Jahren. Im Rahmen des Frühjahrskonzerts 2003 wurde der langjährige Musiker, Dirigent und Vorstandsmitglied für 50 Jahre aktives Musizieren vom Nordbayerischen Musikbund mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Doch auch bei außermusikalischen Tätigkeiten zeigte der leidenschaftliche Tenorhornspieler Engagement und Talent. Bei der Teilnahme am Laienspiel 2004 beim Reichelsburgfest im Nachbarort Baldersheim war ihm die damalige Rolle des Bauernführers wie auf den Leib geschnitten.


 
Bauernaufstand Reichelsburgfest im Juni 2004


Beim Bezirkstrachtenfest in Ochsenfurt im Jahr 2003 sind neben schönen Erinnerungen auch eine Freundschaft zwischen dem Musikverein Rieder e.V. und der Musikkapelle Gelchsheim entstanden. Hieraus entstand ein Besuch im Jahr 2004 und der Gegenbesuch der Musikfreunde aus Rieder im Jahr 2010.


In den folgenden Jahren hat die Musikkapelle Gelchsheim unter der Leitung von Björn Hartmann viele verschiedene Vereinsfeste und Umzüge musikalisch umrahmt.

Auch für kirchliche und andere festliche Anlässe war die Musikkapelle gerne gesehen.

 

Musikkapelle Gelchsheim in Rodheim


Für optimale Probenbedingungen sorgte der neue Musikproberaum in der Deutschherrenhalle. Der Ausbau wurde von den Musikerinnen und Musikern größtenteils in Eigenleistung, in mehr als 1.850 Stunden durchgeführt. Die ersten Musikproben im neuen Heim konnten bereits im April 2004 stattfinden. Musikerinnen, Musiker, und Interessierte konnten den neuen, akustisch-versierten Proberaum am Tag der offenen Tür im Mai 2004 bestaunen.

Mit dem neuen Proberaum machte das Musikspielen den Aktiven noch mehr Spaß, sodass unter der Leitung von Björn Hartmann im Rahmen des Kulturherbstes im Oktober 2004 erstmals ein Böhmischer Abend stattfand. Der unterhaltsame Abend mit den Kabarettisten Tshakaprovska aus Tschechien (bestehend aus verkleideten Musikern der MKG) fand regen Anklang bei den Bürgern und wurde so in den nächsten Jahren jeweils im Herbst von der Musikkapelle Gelchsheim wiederholt.


Zum zehnjährigen Jubiläum des Schloss- und Seefestes im Jahr 2004, das bereits seit jeher am dritten Juli-Wochenende stattfindet, wurde neben den musikalischen Highlights auch erstmals ein Kabarett-Abend mit dem Duo „Rüdicher und sei Fraa“ in der Zehntscheune veranstaltet.

Da die Fläche im Schloss auf Grund der neuen Nutzung der Einrichtung nicht mehr zur Verfügung stand, war die Musikkapelle Gelchsheim zur Suche eines neuen Standorts im Jahr 2005 gezwungen. Mit dem Umzug auf den gegenüberliegenden Reitplatz wollte man auch Neues ausprobieren.

Der Gedanke, das Festwochenende bereits am Freitag mit einem Beatabend für die Jugendlichen zu beginnen, hielt die Vorstandschaft für eine gute Idee. Ein Strich durch die Rechnung machte allerdings im ersten Jahr auf dem Reitplatz starker Regenfall und schweres Gewitter. Der Freitagabend hat sich jedoch durchgesetzt und ist bis heute fester Bestandteil des Schloss- und Seefestes.

 

Programm Schlossfest 2004


Ebenfalls fest integriert ist beim Münchner Oktoberfestumzug das Münchner Kindl, das am ersten Wiesn-Sonntag den Schützen- und Trachtenzug mit einer enormen Vielfalt an Trachten, Brauchtum und Volkstanz anführt. In den Jahren 1994, 2005, 2014 und 2018 war auch die Musikkapelle Gelchsheim in original fränkischer Tracht beim Trachten- und Schützenzug dabei. Bereits früh am Morgen ging es mit dem Bus los nach München, vom Maximilianeum 7 km quer durch München zur Theresienwiese.

1. Reihe v. l.: Joachim Reuß, Christina Hoos, Ina Leimig, Nicole Langer, Franziska Leimig, Laura Mark, Kathrin Hoos, Lena Engert, Sebastian Hahn, Christoph Wülk

2. Reihe v. l.: Jonas Hoos, Michael Langer, Judith Schmitt, Sophia Karl, Julia Langer, Katrin Deppisch, Daniela Deppisch, Vanessa Düll, Markus Konrad, Benedikt Schmitt, Walter Barthel

3. Reihe v. l.: Felix Bodensteiner, Maximilian Hoos, Daniel Leimig, Michael Hufnagel, Christian Roth, Franz Mark, Markus Pehlert, Johannes Leimig, Holger Geßner, Patrick Schiffert, Andreas Reuß, Martin Frischat, Alexander Stützlein, Frank Kindermann, Michael Endres, Thomas Hahn


Musikalische Ausdauer der 43 Aktiven war auch bei der CD-Aufnahme des Kreisverbandes des Nordbayerischen Musikbundes gefragt. Die Aktion des NBMB diente als Geschenk für den 2007 amtierenden Landrat Waldemar Zorn und war für die Musikkapelle Gelchsheim ein ganz besonderes, musikalisches Highlight. Aber auch beim Deutschen Musikfest in Würzburg, bei dem über 400 Orchester mit 17.000 Aktiven teilgenommen haben, zeigten Musikerinnen und Musiker ihr Engagement. Drei Gastkapellen haben in der Deutschherrenhalle übernachtet und wurden von den Gelchsheimern bestens versorgt.

Die „Kleinen Künstler“ entwickelten sich in dieser Zeit zu talentierten Jungmusikern und so musste mit dem neuen Dirigenten Frank Kindermann auch ein neuer Name her. Aus den „Kleinen Künstlern“ wurde die Jugendkapelle Gelchsheim (JKG). Unterstützt wurde der musikalische Leiter von Holger Geßner und später von der Musikstudentin der Hochschule für Musik (Würzburg) Carina Metz. In Abstimmung mit den umliegenden Musikkapellen bildete sich im gleichen Zug auch eine Ausbildungsgemeinschaft mit Aub, Baldersheim und Oellingen. Eine Vielzahl an Jugendlichen erkennt den Spaß am gemeinsamen Musizieren und so kann die Musikkapelle Gelchsheim im Jahr 2008 einen neuen Spitzenwert von 49 Aktiven verzeichnen.

Pionierarbeit haben auch die beteiligten Landwirte an der BioEnergie, der 2009 in Betrieb genommenen Biogasanlage auf dem südlich vom Dorf gelegenen Gelände „Im Flürlein“ geleistet. Auch hier arbeiteten die Gelchsheimer Musikerinnen und Musiker bei der Einweihung mit anschließendem geistlichem Segen von Pfarrer Gregor Sauer und Pfarrer Klaus Lindner Hand in Hand. Die musikalische Umrahmung unterlag den Marktmusikanten während die Musikkapelle Gelchsheim die Bewirtung der Besucher übernahm. Auch auf außermusikalische Aktivitäten legen die Musikerinnen und Musiker großen Wert und richten u.a. am zweiten Weihnachtsfeiertag im Wechsel mit den anderen Vereinen die alljährliche Christbaumverlosung aus.

Im Jahr 2010 besuchten die Musikfreunde aus Rieder, die man beim Bezirkstrachtenfest in Ochsenfurt 2003 kennenlernte, die Heimat der Gelchsheimer Musiker für eine kurze Auszeit aus dem Alltag. Eine Führung in Rothenburg ob der Tauber, ein Besuch bei Käthe Wohlfahrt und Möglichkeit zur Mitnahme von Souvenirs aus Franken hatte man den Gästen nicht vorenthalten.

 

Musikverein Rieder